Ortsgemeinschaft Buldern e.V.

Kirchseite und Westen gewinnen

In Buldern und Hiddingsel fanden am Ostersonntag die uralten traditionellen Bräuche statt.

(DZ-Fotos: Barbara Wübbelt)(DZ-Fotos: Barbara Wübbelt)

Das Ballhauen beginnt dabei um Punkt 13 Uhr auf dem Sportgelände von Vorwärts Hiddingsel. Hier spiel die Denkmalseite gegen die Kirchseite. Bei der von der Kolpingsfamilie organisierten Veranstaltung dürfen auch Kinder mitmachen.

Das Regelwerk des Ballhauen ist verwandt mit dem Brennball. Auf dem rechteckigen Spielfeld versucht eine Mannschaft mit einer Holzkeule einen Tennisball möglichst weit ins Feld zu schlagen und muss dann das Spielfeld umrunden. Gelingt es der gegnerischen Mannschat, den Ball zu fangen, bevor er den Boden berührt, tauschen die Mannschaften.

Hat die Feldmannschaft den Ball aus dem Spielfeld befördert, müssen die Läufer an markierten Punkten stehen bleiben. Im letzten Jahr hat die Denkmalseite mit 66:42 Punkten gewonnen, doch in diesem Jahr ist bereits um 14:30 Uhr die Kirchseite auf der Zielgeraden zum Sieg. Mit 138:20 beendet Schiedsrichter Thomas Krampe das zweistündige Spiel.

Für die Teilnahme erhalten alle einen Orden und die siegreiche Mannschaft den Wanderpokal. „Wir werden im nächsten Jahr wieder mehr Spieler sein“, sagen einige von der Denkmalseite „und dann gehört der Pokal wieder uns.“ Bei herrlichem Sonnenschein feiern beide Mannschaften gemeinsam mit den zahlreichen Zuschauern, bis es zum Osterfeuer geht.

Die Temperaturen lockten auch in Buldern mehrere hundert Zuschauer an die Nottulner Straße, die Austragungsort des Hasselns ist. Das „germanische Baumscheibenturnier“ wird organisiert von der Ortsgemeinschaft Buldern. Hierbei spaltet sich der Ort in West und Ost. Ausgetragen wird das Hasseln von den Junggesellen, die sich ihre Schienbeine zum Schutz vor Verletzungen dick mit Teppichen auspolstern. Bereits am Vortag haben sie gemeinsam das Material für das Osterfeuer eingesammelt und anschließend die vom Ortsvorsteher spendierten Würstchen in geselliger Runde genossen.

Doch um15:30 Uhr am Sonntagnachmittag stehen sich beide Mannschaften kämpferisch gegenüber. Für die nächste Stunde geht es turbulent zu. Die rollende Hasselscheibe soll den Kampf des Winters mit dem Frühling symbolisieren. Dass alles regelkonform abläuft, wird von den Linienschiedsrichtern (Gerold Pelkum/Dirk Tettenborn) beobachtet.

Nachdem Reinhard Homann nach 55 Jahren im Kreis der Junggesellen gebührend mit einem Geschenk am Vortag verabschiedet worden war, stellt der Vorsitzende der Ortsgemeinschaft Udo Schulte ter Hardt einen neuen Oberschiedsrichter vor: Markus Schwaag, der zuvor acht Jahre aktiv beim Hasseln teilgenommen hat.

Für Reiner Brockmann gibt es ein kleines Präsent. Er hat sich die letzten Jahre immer um die korrekte Absperrung der Stadt gekümmert. Für Notfälle steht das DRK bereit: Zweimal wird ihre Hilfe benötigt. Für die Getränke sorgt der Verein Vitorine Freire.

Nach einer Stunde wird der Westen als Sieger ausgerufen. Der vom Ortsvorsteher überreichte Pokal wird gefüllt und der Sieg gebührend gefeiert. Das gespaltene Lager der Junggesellen feiert abends einträchtig wieder gemeinsam beim Ostertanz.