Ortsgemeinschaft Buldern e.V.

Geschichte der Dorfbauerschaft

Der wohl ältesten Hof in ganz Buldern liegt in der Dorfbauerschaft:
Debbmann heute Schulze Pröbsting wurde im zwölften Jahrhundert als Gräftenhof gebaut. Dieser Hof wurde als Schutzwall für die Mönche auf der Karthaus errichtet. Ein tiefer Wassergraben um den Hof und ein Tor oder eine Zugbrücke sicherten das Gebäude. Ein Teil der Gräfte ist  heute noch erkennbar.

Seit dem zwölften Jahrhundert hieß der Hof Debbmann nachweislich im Staatsarchiv Münster.  Vor gut zweihundert Jahren gab es keine männlichen Hoferben und ein Holtrup heiratete sich ein, er nahm aber den Namen Deppmann an. Hedwig Schulze Pröbsting hat eine ‚Ahnentafel bis zurück ins 14. Jahrhundert.

Bis 1803 gab es die Leibeigenschaft und die Bauern der Dorfbauerschaft mussten jedes Jahr 1/10 ihrer Ernte beim Hof Deppmann abgeben, der diese Abgaben zum Teil an den Staat abgeben musste.

Unter Napoleon wurde die Leibeigenschaft abgeschafft und jeder Bauer musste sein 1/10 selber an die Kirche oder den Staat abgeben.
Zum Bsp. mussten folgende  Erbhöfe ab 1816 Abgaben entrichten an:


Der zweite Weltkrieg hat die Dorfbauerschaft sehr schwer getroffen.
Es sind einige junge Männer aus der Bauerschaft gefallen, besonders tragisch war der Tod von Heinrich Debbman, der im Alter von 16 Jahren noch kurz vor Kriegsende eingezogen wurde und auf der Rheinbrücke in Wesel im Februar 1945 erschossen wurde.

Beim Einmarsch auf Karfreitag 1945 sind die Höfe Geistmann, Balster und Wissing komplett abgebrannt. Die Tiere sind in den Ställen erstickt, weil niemand auf dem Hof bleiben durfte, um sie frei zu lassen.

In der Dorfbauerschaft gibt es auch die sogenannten drei Eisheiligen: Gövert, Aerdken und Frie. Den Namen haben sie vom Baron Romberg, der sich  im Winter auf der Fahrt zu seiner Jagdhütte mehrmals festgefahren hatte und diese drei Nachbarn verantwortlich machte, weil sie diesen Weg nicht von Schnee und Eis befreit hatten.

Die Dorfbauerschaft wird von sieben Wegekapellen bereichert, die fast alle in den letzten 10 Jahren restauriert worden sind. Sie dienen oft als eine Station bei den Fronleichnamsprozessionen oder bei den Maiandachten.

Diese sind:

Der Strukturwandel in der Landwirtschaft hat auch vor der Dorfbauerschaft nicht halt gemacht. Vor 40 – 50 Jahren haben noch über 25 Bauern und Kötter Kühe gehabt und Milch an die Genossenschaft verkauft.

Heute hat nur noch ein Landwirt Kühe  nämlich Georg Wintermeyer und liefert ungefähr die gleiche Menge Milch wie damals alle zusammen.
In der Dorfbauerschaft gibt es heute keine vier Landwirte mehr, die ausschließlich von der Landwirtschaft leben.

Zur Natur:

Hier gibt es noch die Nachtigal, den Kuckuck, auch der Grünspecht ist wieder da und auch der Eisvogel brütet hier in der Dorfbauerschaft.

Die Dorfbauerschaft ist rund um  Buldern gelegen. Einige Höfe liegen Richtung Hiddingsel und Senden, die meisten jedoch hier in Richtung Nottuln.

Stehlenfahrt Dorfbauerschaft