Schon die Bürgersprechstunde von Bürgermeisterin Lisa Stremlau in Buldern hatte eine gute Resonanz. Beim ersten Bürgerstammtisch stellte sich die neue Verwaltungschefin nun am Donnerstagabend in einem vollen Spieker den Fragen der Bürger zur weiteren Entwicklung Bulderns. Dabei ging Stremlau zunächst auf die schwierige Haushaltslage ein. Man strebe ein gesichertes Haushaltssicherungskonzept und einen ausgeglichenen Haushalt für 2015 an.
„Priorität hat in den nächste Jahren vor allem die Bildung", so Stremlau. So seien die Haupt- und Grundschule für die nächsten Jahre zweizügig gesichert. Die Stadt habe der Bezirksregierung die Schulentwicklungszahlen vorgelegt. „Was sich auf Landesebene ändert, können wir jetzt noch nicht sagen", sagte Stremlau mit Blick auf die anstehende Landtagswahl.

Mit Blick auf die weitere Entwicklung der Stadt betonte Stremlau, dass sie einen Prozess mit Bürgern, den Parteien und der Verwaltung anschieben wolle. Dabei seien die Begriffe generationengerecht, wirtschaftsstark und barrierefrei als Oberbegriffe gewählt worden. „Es sollen sich alle Menschen, von der Wiege bis zu den Senioren, in Dülmen wohl fühlen". Es müssten weiter Arbeitsplätze geschaffen werden, um junge Familien nach Dülmen zu locken und den Rückgang der Einwohnerzahl zu stoppen. Neben den Barrieren vor Häusern sollen auch „Barrieren im Kopf" abgebaut werden.
Dazu zähle ein gutes Miteinander der Bürger sowie die Integration. „Da sind wir auf einen guten Weg, der sich weiterentwickeln muss". Stremlau bedankte sich für die aktive Arbeit der Menschen im Ortsteil Buldern und versprach, Anregungen mit ins Rathaus zu nehmen. Diese Anregungen kamen dann aus den Reihen der Bürger, die sich übereinstimmend für weitere Parkplätze am Bahnhof aussprachen. „Die Plätze reichen nicht mehr aus und wir müssen dort etwas tun", so Ortsvorsteherin Edith Eiersbrock. Ebenfalls viele Fragen gab es zum Thema Biker's Farm. Die Bulderaner wollten wissen, wie es weiter geht, vor allem mit Blick auf die Saisoneröffnung am 13. Februar auf der Biker's Farm. „Wir haben einen Fachanwalt eingeschaltet, der überprüft, ob sich die Gastwirtschaft zu einen Motorradtreff entwickeln durfte", so Stremlau. Für die kommende Motorradsaison seien Lärmmessungen und Verkehrszählungen angesetzt.
Ein weiterer Diskussionspunkt war die weitere Entwicklung von Ganztagsschulen und mögliche Probleme für die Vereine. Klaus Kimmeskamp, Vorsitzender von Adler Buldern, stellte fest, dass es bereits jetzt Probleme mit der Hallenbelegung gebe und eine Ausweitung des Unterrichts bis in den Nachmittag weitere Probleme mit sich bringen würde, Stremlau regte an, dass sich Schulen und Vereine an einen Tisch setzen müssen, wenn sich die Ganztagsschulen zu gebundenen Ganztagsschulen entwickelt haben. „Lösungen sind möglich und machbar und zeigen sich in anderen Städten", so Stremlau, Eine Möglichkeit zur Entlastung der Sporthallen wäre der Anbau eines Gymnastikraumes an die Mehrzweckhalle. „Es wäre schön, wenn wir das hinbekommen", wünschte sich Eiersbrock.
Weitere Themen waren die Plätze für die Glascontainer, die weitere Entwicklung von Gewerbegebieten und Bauland sowie ein möglicher Radweg entlang der L551 nach Dülmen. Für die Containerstellplätze regte Stromlau ein Gespräch mit Baudezernent Clemens Leushacke an, Überlegungen für weitere Gewerbegebiete habe man im Rathaus. Ein Radweg nach Dülmen sei wünschenswert, aber im Moment nur schwer zu stemmen. Mit Blick auf die Haushaltslage sagte Stremlau, dass „man im Moment weder Vereine noch Bürger mit zusätzlichen Kosten in Anspruch nehmen wolle".
Zum Abschluss des Bürgerstammtisches reichte Eiersbrock noch den Vorschlag für die familienfreundliche Maßnahme im Rahmen des Stadtjubiläums ein. Für Buldern soll ein Partnerfahrrad angeschafft werden. Mit diesem Rad können behinderte und ältere Menschen von einem Radfahrer mitgenommen werden. Zu Beginn der Veranstaltung hatte sich Ortsvereinsvorsitzender Bernhard Lammers mit einem Blumenstrauß bei der scheidenden Ortsvorsteherin für ihre Arbeit bedankt.