Mit Sympathie und Akribie Dieter Potente hat die Geschichte Bulderns während der Nazi-Zeit erforscht
aus: DZ 09.05.2014 von Claudia Marcy
Dülmen/Buldern. Nein, anfällig für den Nationalsozialismus war ein stark katholisch geprägtes Dorf wie Buldern nicht. Dr. Dieter Potente schüttelt den Kopf: Die Wahlergebnisse von 1933 lassen keine besondere Nähe zur NS-Ideologie erkennen, sagt er. „Die überwiegende Mehrheit wählte damals Zentrum.“ Dennoch beugte sich das Dorf, beugten sich die Dorfbewohner in den Folgejahren bis 1945 den neuen Herrschern, ließen sich in das System integrieren - das freilich zugleich einen starken Druck auf sie ausübte.
Wie diese Anpassung der Bulderner aussah, die dank ihres unbeirrbaren Festhaltens an kirchlichen Traditionen und Werten durchaus widerständige Charakterzüge trug, zeigt Dr. Dieter Potente in seinem Buch „Nationalsozialismus im Dorf“. Es erscheint im Juni im Verlag Laumann und ist ein Beitrag zu den Jubiläumsveranstaltungen zum 1125-jährigen Bestehens des Dorfes.
Bereits vor 25 Jahren hat sich Dieter Potente, damals Leiter der Erich-Kästner-Hauptschule, an den Aktivitäten zum 1100-jährigen Bestehen Bulderns beteiligt. Seine Verbindung zu dem Dülmener Ortsteil ist eng geblieben, auch wenn er nach neunjähriger Tätigkeit in Buldern Mitte der 1990er-Jahre als Leiter an die inzwischen aufgelöste Johann-Gutenberg-Hauptschule nach Dülmen wechselte, später Schulrat und dann Dezernent bei der Bezirksregierung wurde. Er ist nach wie vor Mitglied der Ortsgemeinschaft Buldern, die wiederum das ehrenamtliche Engagement Potentes, der seit gut eineinhalb Jahren im Ruhestand ist, fördert. Sie wirbt für sein Buch und nimmt Vorbestellungen entgegen.