Ortsgemeinschaft Buldern e.V.

Historischer Dorfrundgang

Entmachtung nach zwölfstündigem Kampf

Buldern. Wir schreiben den Juni des Jahres 1933. Ein brutaler Überfall der NSDAP auf das Schloss Buldern schockiert die Bevölkerung im Ort. Das Ziel des Anschlags erfüllt sich: Baron Romberg - den Nationalsozialisten ist er schon seit Langem ein Dorn im Auge - ergreift die Flucht. Auch der rebellische Bürgermeister Devens kann dem Druck der Partei nicht lange standhalten und verabschiedet sich aus seinem Amt. Adolf Hitlers NSDAP regiert nun auch in Buldern. „Die Machtübernahme hätte auch juristisch vonstattengehen können, die Nazis zogen rohe Gewalt vor“, erklärt Dr. Dieter Potente.
Elf Jahre später, am 30. März 1945, übernehmen die Alliierten das Dorf. Nach einem zwölfstündigen Kampf auf dem Hof der Firma Schäpers-Temming, geben sich die Nationalsozialisten geschlagen. „Das war eines der größten Gefechte, die es Ende des Zweiten Weltkrieges überhaupt noch gegeben hat“, betont Potente.
Zahlreiche Besucher führt der Dülmener Historiker und Autor der Buches „Nationalsozialismus im Dorf“ am Sonntag durch ganz Buldern, entlang verschiedener Plätze, an denen noch immer Spuren der NS-Zeit haften. Den Startpunkt des historischen Rundgangs bildet das Kriegerdenkmal auf dem Spiekerplatz. „Der Platz spielte für die Nazis die wichtigste Rolle im Dorf“, sagt Potente. „Versammlungen, Aufmärsche und Feiern der NSDAP fanden hier statt.“

 

Auf großes Interesse stieß der historische Dorfrundgang durch Buldern am Sonntagnachmittag. Foto: Rauert Auf großes Interesse stieß der historische Dorfrundgang durch Buldern am Sonntagnachmittag. Foto: Rauert